Namen geändertWill kein «Truthahn» mehr sein – Türkei heißt bei UNO jetzt offiziell «Türkiye»
Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem englischen Wort «Turkey» für «Truthahn» pochte die Regierung Erdogans schon länger auf den Namenswechsel. Nun ist es endgültig so weit.
Die Türkei wird fortan in der internationalen Diplomatie auf Englisch nicht mehr «Turkey» genannt, sondern «Türkiye». Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stephane Dujarric, bestätigte der Nachrichtenagentur Anadolu, dass ein Antrag Ankaras auf die Namensänderung am Mittwochabend (Ortszeit) bei den Vereinten Nationen in New York eingegangen und dass die Änderung mit Erhalt des Schreibens sofort in Kraft getreten sei.
Namensänderung wegen Truthahn-Assoziation
Hintergrund ist, dass «Turkey» im Englischen auch «Truthahn» bedeutet – eine Assoziation, die die Türkei nicht länger dulden mochte. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte schon länger auf die Änderung des international anerkannten Namens hin zur Schreibweise und Betonung im Türkischen gedrungen.
Das Land hatte sich nach seiner Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1923 den Namen «Türkiye» gegeben. Im Dezember ordnete Erdogan an, dass Exportprodukte künftig mit der Bezeichnung «Made in Türkiye» statt «Made in Turkey» («Hergestellt in der Türkei») versehen werden. Ministerien begannen in offiziellen Dokumenten den Namen «Türkiye» zu verwenden.
Englischsprachige Sender müssen sich umgewöhnen
Zuletzt veröffentlichte die Regierung ein Werbevideo im Rahmen der Kampagne, den Namen zu ändern. Dieses zeigte Touristen aus aller Welt, die an beliebten Reisezielen «Hallo Türkiye» sagten. Ob sich der Name aber wirklich durchsetzen wird, muss sich zeigen, zumal das «ü» darin im englischen Alphabet nicht existiert.
Der türkische Nachrichtensender TRT World, der in englischer Sprache sendet, hat sich bereits auf den Gebrauch des Namens «Türkiye» verlagert – doch passiert es immer wieder, dass Sprechern, die sich noch an die Änderung gewöhnen müssen, das Wort «Turkey» rausrutscht.