Angriff auf Chris RockWill Smith wollte nach Ohrfeige Saal nicht verlassen
Nachdem Will Smith Chris Rock geohrfeigt hatte, wurde er von der Academy aufgefordert, seinen Platz in der ersten Reihe zu räumen. Er blieb sitzen.
Hollywoodstar Will Smith (53) hat sich nach Angaben der Oscar-Akademie geweigert, den Saal zu verlassen, nachdem er Moderator Chris Rock (57) geohrfeigt hatte. «Die Dinge haben sich auf eine Art und Weise entwickelt, wie wir sie nicht vorhersehen konnten», teilte die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences am Mittwoch mit. «Wir wollen zum einen klarstellen, dass Herr Smith gebeten wurde, die Zeremonie zu verlassen, und sich geweigert hat, zum anderen erkennen wir auch an, dass wir die Situation anders handhaben hätten können.»
Der Vorstand der Akademie traf sich am Mittwoch, um ein Disziplinarverfahren gegen Smith einzuleiten. Ihm wird vorgeworfen, gegen die Verhaltensregeln der Organisation verstoßen zu haben. Als Konsequenz droht ihm ein Rauswurf aus der Oscar-Akademie, eine vorübergehende Sperre oder andere Maßnahmen. Ausgeschlossen wurden bisher nur sehr wenige Mitglieder der Academy, unter anderem wegen Vergewaltigungsvorwürfen oder Verurteilungen wegen Sexualverbrechen. Dazu zählen Harvey Weinstein, Roman Polanski und Bill Cosby. Der Schauspieler Carmine Caridi flog aus der Academy, weil er Kopien von Oscar-Filmen unerlaubt weitergegeben hatte.
Smith kann sich erklären
Smith war auf die Bühne des Dolby Theatre in Los Angeles marschiert und hatte Rock ins Gesicht geschlagen, nachdem dieser zuvor einen Witz über den kahlgeschorenen Kopf von Frau Jada Pinkett Smith gemacht hatte, die unter kreisrundem Haarausfall leidet.
Smith hat die Möglichkeit, sich in einer schriftlichen Stellungnahme zu erklären, bevor der Vorstand, das sogenannte Board of Governors, am 18. April wieder zusammenkommt. In der Stellungnahme von Mittwoch verurteilte die Academy die Ohrfeige deutlich schärfer als noch zuvor.
«Die Handlungen von Herrn Smith bei den 94. Oscars waren ein zutiefst schockierendes, traumatisches Ereignis, für die, die es persönlich und im Fernsehen miterlebten. Herr Rock, wir entschuldigen uns dafür, was sie auf unserer Bühne erlebt haben, und danken ihnen für ihre Widerstandskraft in diesem Moment.» Smith hatte sich am Montag bei Chris Rock entschuldigt, während der Preisverleihung aber nicht. Nach dem Zwischenfall war er noch auf die Bühne gekommen, um den Oscar als bester Hauptdarsteller entgegenzunehmen, und hatte unter Tränen eine Rede gehalten. Schauspielerin Whoopi Goldberg, die im Academy-Vorstand sitzt, sagte, der Oscar werde Smith sicher nicht aberkannt.
Unterstützung und Kritik für Smith
Unter Zuschauern und Gästen hatte es sowohl Unterstützung für Smith gegeben als auch Kritik. Unter anderem hatten viele die Frage gestellt, warum ihm erlaubt worden sei, einfach wieder auf seinem Sitz Platz zu nehmen. Ein Vertreter der Academy wollte nicht ins Detail gehen, wie man Smith zum Verlassen des Saals aufgefordert habe. Unter anderem Stars wie Denzel Washington, Bradley Cooper und Tyler Perry kamen nach der Ohrfeige zu Smith und sprachen mit ihm.
Co-Moderatorin Wanda Sykes sagte bei Talkmasterin Ellen DeGeneres, sie habe sich nach der Ohrfeige körperlich unwohl gefühlt. «Ich bin noch immer ein bisschen traumatisiert davon», sagte sie in einem am Mittwoch veröffentlichten Clip. Das gesamte Interview wird am 7. April ausgestrahlt.