In Luxemburg – «Wir haben alles getan, um Betrug zu verhindern»

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In Luxemburg«Wir haben alles getan, um Betrug zu verhindern»

HESPERINGEN – Über 20 Jahre sollen zwei Mitarbeiter die Gemeinde abgezockt haben. Dabei hat der Bürgermeister bereits 2010 strengere interne Verfahren eingeführt.

Zwei kommunale Angestellte sollen rund drei Millionen Euro veruntreut haben.

Zwei kommunale Angestellte sollen rund drei Millionen Euro veruntreut haben.

Editpress

«Je mehr ich darüber nachdenke, desto unverständlicher ist es», sagt Marc Lies (CSV), Bürgermeister von Hesperingen. Nachdem die eigene Finanz- und Steuerabteilung Unregelmäßigkeiten bei der Zahlung von Rechnungen aufgedeckt hatte, stellte die Gemeinde Anzeige gegen Unbekannt.

Zwei kommunale Angestellte sollen dahinterstecken. Der Betrag, den sie veruntreut haben sollen, wird auf drei Millionen Euro geschätzt. Von ihren Aufgaben suspendiert, sind sie zwar nicht mehr in die Arbeit der Verwaltung eingebunden, bezahlen muss die Gemeinde sie aber weiterhin. Grund dafür ist die Unschuldsvermutung. «Erst wenn sie vom Gericht verurteilt wurden, wird ihr Vertrag hinfällig«, erklärt der Bürgermeister.

Der Betrug ging über 20 Jahre

Nach Informationen von L'essentiel könnten neben den beiden Beamten auch Bauunternehmen an dem Betrug beteiligt sein. «Im Prinzip ist das möglich, aber lassen Sie uns die Untersuchung abwarten und nicht spekulieren», lautet die Stellungnahme des Bürgermeisters dazu.

Die städtische Buchhaltung, eine Abteilung des Innenministeriums, ist für die Kontrollen zuständig, die solche Fälle verhindern sollen. Sie prüft Budgets, Konten und Rechnungen. Bedeuten die Verstöße, dass auch hier Fehler gemacht wurden? «In der Abteilung wurde alles getan, um Betrug zu verhindern und Verstöße aufzudecken», sagt Marc Lies. Der Bürgermeister hat nach seiner Wahl 2010 bereits strengere interne Verfahren eingeführt. «Ja, dieser Betrug ist passiert, aber unsere Ausdauer, das System zu verbessern, zahlt sich allmählich aus.» Der Bürgermeister gab allerdings zuvor auch zu, der Fall sei durch reinen «Zufall» ans Licht gekommen.

Die beiden Beamten, die nun unter Verdacht stehen sollen über einen Zeitraum von rund 20 Jahren Rechnungen zertifiziert zu haben, die in Wirklichkeit niemals gestellt wurden.

(Gaël Padiou/L'essentiel)

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