Tugçes Freundinnen«Wir hörten Schreie aus den Damentoiletten»
Der Angriff auf Tugçe A. ist bislang nicht geklärt. Nun erzählen drei Freundinnen, die mit der Studentin unterwegs waren, was in der Tatnacht passierte.
Eine Woche nach dem Tod von Tugçe A. kommen neue Details aus der Tatnacht ans Licht. Nachdem am Sonntag bekannt geworden war, dass der Täter Sanel M. in der fraglichen Nacht stark alkoholisiert war, erzählen nun drei Freundinnen der toten Studentin vom Vorfall. «Uns fiel eine Gruppe von Jungs auf, die im McDonald’s saßen. Sie fingen sofort an, uns anzupöbeln», zitiert die Bild-Zeitung die drei Frauen.
Die Freundinnen hätten Schreie aus den Damentoiletten gehört. Tugçe und zwei Begleiterinnen gingen hin und sahen, wie zwei Mädchen am Boden saßen. Vor ihnen standen drei Männer, darunter auch Sanel M. Die Männer sollen die Teenagerinnen belästigt haben. Freunde des Täters bestreiten dies. «Tugçe sagte Sanel, er solle sich verpissen», sagte Freundin Laura R. Eine andere Kollegin, Kristina P., erzählt, dass das Opfer sagte, die Jungs hätten hier nichts verloren.
Dies machte Sanel M. offenbar sehr wütend. So soll er Tugçe mit den Worten: «Du wirst noch sehen» bedroht haben. Danach habe er sie mit diversen Schimpfwörtern beleidigt. «Andere Männer bekamen das mit und nahmen Sanel in den Schwitzkasten», erzählt Kristina.
Beleidigungen auf dem Parkplatz
Auf dem Parkplatz vor dem Fast-Food-Restaurant gingen die Beschimpfungen weiter. «Dieser Sanel war der Aggressivste. So etwas haben wir noch nie erlebt», beschreibt Alma A., eine ebenfalls anwesende Freundin Tugçes, die Szene. Nach «1000 Beleidigungen» seien Tugçe und ihr der Kragen geplatzt und sie hätten Sanel M. ebenfalls beschimpft. Der Spiegel schreibt, Tugçe habe ihren Angreifer als «Hurensohn» bezeichnet. Dem widersprechen die Freundinnen: «Ich weiß nicht mehr genau was sie sagte, aber ‹Hurensohn› war es nicht», sagte Laura R.
Die Polizei versucht derzeit die Tatnacht zu rekonstruieren. Klar ist bislang einzig, dass Sanel M. die 23-jährige Tugçe ins Gesicht schlug. Die junge Frau fiel zu Boden, erlitt schwere Kopfverletzungen und fiel ins Koma. Einige Tage später verstarb sie im Krankenhaus.
(L'essentiel/dia)