Allgäu-Orient-Rallye – «Wir sind irgendwo in der Türkei»

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Allgäu-Orient-Rallye«Wir sind irgendwo in der Türkei»

LUXEMBURG – Ein Team aus Luxemburg ist am 30. April zur Allgäu-Orient-Rallye aufgebrochen. Ankunft in Amman sollte am 11. Mai sein. Doch dann kam alles anders. Ein Anruf in der Türkei.

«Wir sind irgendwo in der Türkei und versuchen eine Fähre nach Zypern zu erwischen», Thomas Niehren, 26 Jahre, Mitglied des sechsköpfigen Teams «Roud Léiwen», das für Luxemburg an den Start gegangen ist, klingt am Handy ziemlich zuversichtlich. Trotz des ganzen Stress.

«Wir rechnen damit, am 13. Mai in Amman anzukommen.» Dies setzt allerdings voraus, das die «Roud Léiwen» in Zypern eine Fähre nach Ägypten bekommen, von wo sie dann nach Jordanien weiterfahren wollen.

Steine nach Athen und Ankara tragen

Unterwegs sind schon einige Abenteuer überstanden worden. Die erste von drei Nähmaschinen, die während der Allgäu-Orient-Rallye geliefert werden müssen, erreichte schon am dritten Tag (3. Mai) unfallfrei ihre Bestimmung in einem albanischen Kinderheim in Velopojen.

Anstrengender war da schon die Aufgabe, die in der Türkei bewältigt werden musste: Steine sollten vom Allgäu nach Istanbul ins Fenerbahce Stadion und in Ankara auf die Burg geschleppt worden. Da jeder Stein einzeln 60 kg wog, musste das «Roud-Léiwen»-Team hierfür eigens einen Sackkarren in einem mazedonischen Baumarkt erwerben. In Griechenland galt es vorher übrigens eine andere Aufgabe mit den Steinen zu bewältigen: die sechs Teammitglieder und die Steine mussten in einer Telefonzelle untergebracht werden, was schadlos gelang.

Militärstreife in Anatolien

Hier und da ist es nicht nur abenteuerlich, sondern auch ganz und gar ungemütlich: Auf dem Weg nach Midyat (Türkei) wurde das Team von der «Jandarmeri», dem türkischen Militär, angehalten und von sechs Personen mit Maschinengewehr kontrolliert. Die «Roud Léiwen» hatten ausversehen eine Militärstraße befahren. Doch Ende gut, alles gut: Die Militärstreife freute sich über etwas Abwechslung und eskortierte das Team anschließend zur regulären Landstraße.

«Ansonsten alles wunderbar», lässt Thomas wissen. «Wir haben einen Auspuff verloren, drei bis vier Platten geflickt und vorgestern wurde uns in Anatolien eine Fensterscheibe eingeschlagen. Ein paar Sachen wurden geklaut, aber nichts Schlimmes. Die Stimmung unter den Fahrern und den anderen Teams ist prächtig, wir freuen uns auf Jordanien.»

cm / L’essentiel Online

Die Teampräsentation der «Roud Léiwen»

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