Bauarbeiter«Wir verlängern die Arbeitszeit nicht»
LUXEMBURG – Seit 2009 wird vergeblich nach einem neuen Tarifvertrag für die Baubranche gesucht. So auch am Donnerstag. Nun gibt’s offenen Protest.

14 000 Beschäftigte sind auf dem Bau in Luxemburg tätig. Einen Tarifvertrag haben sie seit 2009 nicht mehr.
«Die Verhandlungen sind genauso schlecht gelaufen, wie wir es erwartet haben.» So kommentiert OGBL-Gewerkschafter Jean-Luc de Matteis den Ausgang der Gespräche mit den Vertretern der Bauunternehmer am Donnerstag. Denn auch beim «Treffen der letzten Chance» haben sich Gewerkschaften und Unternehmer nicht auf einen neuen Kollektivvertrag für die gut 14000 Bauarbeiter im Land einigen können.
Streitpunkt bleibt die Frage nach der Arbeitszeit. Während die Arbeitgeber eine Erhöhung der Arbeitszeit auf 52 Stunden von April bis Oktober vorschlagen, sind die Gewerkschaften gegen jeden gesetzlichen Eingriff in die Arbeitszeit: «Wir verlängern die Arbeitszeit nicht, aber wir sind bereit über eine flexiblere Regelung der Überstunden zu diskutieren», so der Gewerkschafter. Arbeitszeitkonten sind im Gespräch.
Protestaktionen über Wochen?
Die Arbeitgeber wollen die Mehrarbeit durchsetzen und auch besser bezahlen: «Wir wollen nicht weniger Gehalt zahlen. Für jede Überstunde sind wir bereit nach einem bestimmten Modell bis zu 140 Prozent zu zahlen», erklärt Patrick Koehnen, Vize-Chef der Handwerkskammer.
Doch nun kommt es zum offenen Konflikt: Bereits in der kommenden Woche wollen die Gewerkschaften sich über Protestaktionen abstimmen, die mehrere Wochen dauern könnten.
(L’essentiel Online / dapd)