In Quarantäne-Hotel«Wir wurden wie Hunde behandelt»
Das Paar, das in den Niederlanden aus der Hotel-Quarantäne geflüchtet war, nimmt Stellung zu den Vorwürfen. Es erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden.

Nach seiner Flucht aus einem Quarantäne-Hotel in den Niederlanden steht ein Paar nun in einer Klinik unter Quarantäne. «Sie sind jetzt an einem Ort, wo sie isoliert sind, in einem Krankenhaus», sagte ein Sprecher der Grenzpolizei am Amsterdamer Flughafen Schiphol am Montag. Die Zahl der positiv getesteten Südafrika-Rückkehrer, die mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus infiziert sind, erhöhte sich unterdessen auf 14.
Das flüchtige Paar, eine Spanierin und ihr portugiesischer Freund, war am Sonntag von Grenzpolizisten in einem Flugzeug gefasst worden, das nach Spanien fliegen sollte. Die beiden hatten zuvor ein Hotel verlassen, in dem positiv auf das Coronavirus getestete Reisende aus Südafrika untergebracht sind, bei denen zum Teil auch die neue Omikron-Variante festgestellt worden war.
«Wir mussten handeln und sie festnehmen»
«Wir hörten, dass Leute das Hotel verlassen hatten, obwohl ihnen davon abgeraten worden war. Wir mussten also handeln und haben sie festgenommen», sagte Grenzpolizei-Sprecher Robert van Kapel der Nachrichtenagentur AFP. Petra Faber, Sprecherin der Stadtverwaltung von Haarlemmermeer, bestätigte, dass sich das Paar nun «in einem Krankenhaus in den Niederlanden» befinde.
«Diese Leute wurden einmal gebeten, im Hotel zu bleiben, dann wurden sie ein zweites Mal dringend gebeten, jetzt sind sie isoliert. Was sie getan haben, war nicht wirklich klug», sagte Faber. In den Niederlanden sei es nicht illegal, nach einem positiven Corona-Test nach draußen zu gehen. «Aber wenn man in ein Flugzeug steigt und weiß, dass man infiziert ist, dann ist es eine andere Geschichte», fügte Faber hinzu.
Das Paar erhebt schwere Vorwürfe
Die Spanierin wies die Vorwürfe gegenüber dem niederländischen Sender RTL zurück und beklagte, sie und ihr Partner seien «wie Hunde behandelt worden». Vor ihrer Abreise aus Südafrika seien sie beide negativ auf das Coronavirus getestet worden. Bei ihrem Zwischenstopp in den Niederlanden sei ihr eigener Test dann positiv ausgefallen, berichtete sie.
Mehrere Tage habe sie um einen erneuten PCR-Test gebeten, zwei Selbsttests seien negativ ausgefallen. Ein Vertreter der niederländischen Gesundheitsbehörden und eine Sicherheitskraft in dem Quarantäne-Hotel hätten ihnen daraufhin gesagt, sie könnten gehen, ohne Schwierigkeiten zu bekommen, erklärte die Frau.
«Die Behauptung, wir seien aus der Quarantäne geflohen, ist einfach nur lächerlich. Niemand hat uns gesagt, was die Regeln sind, wir wurden wie Hunde behandelt», sagte die Spanierin. Die Grenzpolizei habe sie «mit viel Aufhebens und Geschrei wie eine Kriminelle» aus dem Flugzeug geholt. «Ich weiß, wie wichtig es ist, dass sich jeder in dieser Krise an die Regeln hält», sagte die Frau, die nach eigenen Angaben in der biomedizinischen Forschung tätig ist.
(L'essentiel/AFP/job)