Internationales Ranking – Woran krankt Luxemburgs Gesundheitssystem?

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Internationales RankingWoran krankt Luxemburgs Gesundheitssystem?

LUXEMBURG – Das medizinische Angebot in Luxemburg ist eines der besten in Europa. Doch die Experten des «Euro Health Consumer Index» sehen auch Defizite.

Luxemburgs Gesundheitssystem kann sich im internationalen Vergleich sehen lassen. Dennoch ist auch hierzulande nicht alles eitel Wonne.

Luxemburgs Gesundheitssystem kann sich im internationalen Vergleich sehen lassen. Dennoch ist auch hierzulande nicht alles eitel Wonne.

AFP

Luxemburgs Gesundheitssystem zählt weiterhin zu den besten in Europa. Wie aus dem neuen «Euro Health Consumer Index» (EHCI) 2014 hervorgeht, der laut EU-Kommission der präziseste Vergleichsmaßstab auf dem Kontinent ist, belegt das Großherzogtum wie bereits im Jahr davor Platz acht von 37 Ländern. Das beste Gesundheitssystem Europas findet sich laut EHCI in den Niederlanden, auf den Plätzen dahinter folgen die Schweiz und Norwegen. Deutschland und Frankreich belegen Platz neun und elf. Die schlechteste medizinische Versorgung gibt es demnach in Montenegro, Rumänien und Bosnien-Herzegowina.

Laut EHCI funktioniert das Gesundheitssystem in Luxemburg «sehr gut». Es sei allerdings eines der teuersten in Europa. Laut den aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt das Großherzogtum 6341 Dollar pro Einwohner aus. Damit lässt Luxemburg die Schweiz (6062 Dollar) und Norwegen (5970 Dollar) bei den Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben hinter sich. Frankreich und Belgien geben übrigens «nur» 4300 Euro aus. Für die Analysten ist klar: «Es ist Zeit für ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis in der medizinischen Versorgung in Luxemburg.»

Kritisiert wird auch der niedrige Zigarettenpreis, der die Präventionsbemühungen untergrabe. Sie merken auch an, dass die belgische «Agence Fédérale des Médicaments et des Produits de Santé» (AFMPS) , die den den Zugang zu neuen Medikamenten sicherstellt, «vielleicht nicht die beste Wahl ist». Die Verantwortlichen des EHCI stellen außerdem fest, dass die Einrichtungen für Nierenerkrankungen veraltet sind. Dialyse-Patienten könnten viel öfter zuhause als im Krankenhaus behandelt werden. Dies würde auch zu einer «Verbesserung der Lebensqualität der Patienten beitragen». Und billiger wäre es auch.

Was muss sich im luxemburgischen Gesundheitssektor verbessern? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an web (at) lessentiel.lu!

(MC/L'essentiel)

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