Nicolas Schmit«Zahl der Arbeitslosen sinkt nicht so schnell»
LUXEMBURG - Der neue alte Arbeitsminister Nicolas Schmit verrät im «L'essentiel»-Interview, was er unternehmen will, um die Anzahl der Arbeitslosen zu senken.

Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) verspricht eine wahre Regeirungsoffensive, um die Arbeitslosigkeit im Land zu bekämpfen.
«L’essentiel»: Es wird spekuliert, dass Sie erwägen, zur EU-Kommission zu wechseln. Gerüchte oder Wahrheit?
Nicolas Schmit, Minister für Arbeit und Solidarwirtschaft (LSAP): Ich habe keine Absicht, zu gehen. Ich bleibe Arbeitsminister und engagiere mich voll und ganz für meine Arbeit. Ich denke an nichts Anderes.
In der Region Trier beträgt die Arbeitslosigkeit 3,6 Prozent. Ist es ein Beispiel zum Nachahmen für Sie?
Jede Region ist anders. Ich möchte gerne, dass die Arbeitslosenquote bei uns 3,6 Prozent beträgt. Wir sind jedoch strukturellen Schwierigkeiten ausgesetzt. Die Regierung wird eine wahre Offensive starten, um die Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Doch man muss auch verstehen, dass die Arbeitslosigkeit nicht so schnell sinken wird.
Die DP sieht das garantierte Mindesteinkommen (RMG) als Mittel an, um Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Teilen Sie diese Meinung?
Das RMG garantiert denjenigen ein Einkommen, die es nicht haben. Man muss diesen Menschen helfen, einen Job zu finden. Gerade daran haben wir mit Corinne Cahen (neue Ministerin für Familie und Großregion – Anm. d. Red.) angefangen, zu arbeiten.
Inwieweit wird der Arbeitsminister an der neuen Reform für die Berufsweiterbildung beteiligt sein?
Wir kennen die Bedürfnisse von Unternehmen. Eine Reform muss unterschiedliche Branchen einbeziehen. Wir haben Anfang 2014 ein Treffen mit Claude Meisch (Bildungsminister sowie Forschungs- und Hochschulminister: - Anm. d. red.) und André Bauler (Staatssekretär – Anm. d. red.), um über die neue Zusammenarbeit gemeinsam zu diskutieren.
Eine neue Regierung bringt neue Baustellen mit sich. Was sind Ihre Prioritäten?
Die Prioritäten ergeben sich aus der aktuellen Situation. Es gibt natürlich eine hohe Anzahl an Arbeitslosen unter Jugendlichen aber auch älteren Personen. Wir müssen ebenfalls die Arbeitsgesetzgebung in puncto Arbeitsbedingungen und Sozialdialog mit Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen.
Andere Pläne?
Man muss gleichzeitig sichere Arbeitsplätze und eine gewisse Flexibilität für die Schaffung neuer Jobs gewährleisten. Man muss ein Gleichgewicht finden, um zu vermeiden, dass zusätzlich zur Arbeitslosigkeit die Arbeitsplätze prekär werden.
(L'essentiel Online/ Patrick Théry)