In LuxemburgZahl der Asylanträge 2016 leicht gesunken
LUXEMBURG - Die Minister Corinne Cahen und Jean Asselborn haben am Freitag neue Maßnahmen in der Asylpolitik erläutert.

Außenminister Jean Asselborn und Familien- und Integrationsministerin Corinne Cahen haben die neuesten Zahlen zum Asyl in Luxemburg vorgestellt.
Außenminister Jean Asselborn hat am Freitag gemeinsam mit der Ministerin für Familie und Integration, Corinne Cahen, die neuesten Zahlen zu Asyl und Flüchtlingen in Luxemburg vorgestellt. Demnach wurden 2016 im Großherzogtum 2035 Asylanträge gestellt. Das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr, als 2447 Anträge gestellt wurden. Deutlich geringer war die Zahl 2014 mit 1091 Anträgen.
Besonders viele Flüchtlinge kamen zum Jahreswechsel und im Herbst. Hier war auch in den Vorjahren eine entsprechende Häufung festgestellt worden. Die meisten Anträge kamen 2016 von Syrern: Mit 289 Personen stellten sie 14,2 Prozent aller Anträge – gefolgt von Albanern (226, 11,1 Prozent), Kosovaren (208, 10,2 Prozent) sowie Irakern (161, 7,9 Prozent) und Serben (153, 7,5 Prozent).
«Neue Rückführungszentren geplant»
Insgesamt 764 Asylanträge wurden anerkannt – das ist eine Quote von 32,9 Prozent. 26 Menschen wurde subsidiärer Schutz gewährt. Allerdings fielen rund 80 Prozent aller Antragsteller unter das Dublin-Abkommen, sagt Asselborn. «Grundsätzlich ist es legal, hier einen Asylantrag zu stellen. Sobald wir feststellen, dass die Leute aber unter Dublin laufen, sagen wir ihnen auch klar, dass sie illegal im Land sind.» Gemäß dem Dublin-Abkommen kann ein Asylsuchender nämlich in dasjenige EU-Land zurückgeschickt werden, das er als erstes betreten hat.
Auf die hohe Zahl der entsprechenden Fälle reagiert Luxemburg jetzt mit speziellen Ausreisezentren – spezielle Gemeinschaftseinrichtungen, in denen die Ausreisepflichtigen wohnen. «Die Menschen dürfen sich da frei bewegen und die Einrichtungen auch verlassen», sagt Asselborn. Zur Nacht bestehe aber Anwesenheitspflicht. «Wenn die verletzt wird, können die Menschen auch in Abschiebehaft genommen werden.»
Am 1. April soll ein neues Rückführungszentrum in der Halle 6 der Internationalen Ausstellungshallen in Luxemburg-Kirchberg eröffnet werden.
(Frank Goebel/L’essentiel)