LUXEMBURG: Zahl der Hepatitisfälle steigt, Luxemburg bleibt aufmerksam

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LUXEMBURGZahl der Hepatitisfälle steigt, Luxemburg bleibt aufmerksam

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat fast 230 Fälle von Hepatitis mit unbekannter Ursache bei Kindern gezählt.

Betroffen sind vor allem Kinder unter 10 Jahren.

Betroffen sind vor allem Kinder unter 10 Jahren.

AFP

Die mysteriösen Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern nehmen weltweit weiter zu. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien bis zum 1. Mai insgesamt mindestens 228 solcher Fälle in 20 Ländern gemeldet worden, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic am Dienstag in Genf. Nach drei Todesfällen in Indonesien stieg die weltweite Zahl der Toten durch die Hepatitis-Fälle bei Kindern mit ungeklärter Ursache auf vier.

Das luxemburgische Gesundheitsministerium teilte auf Anfrage mit, dass «bislang kein derartiger Fall in Luxemburg festgestellt wurde». Auch wenn es sich um ein «seltenes Problem» handele, stehe das Ministerium «in engem Kontakt mit der Kannerklinik» und «mit den europäischen Instanzen, insbesondere dem Europäischen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten». Der Gesundheitsdirektor habe «die Ärzte in einem Rundschreiben auf dieses Problem aufmerksam gemacht und sie gebeten, jeden Verdachtsfall direkt der Gesundheitsaufsichtsbehörde zu melden».

Auf den Spuren des Adenovirus

Die meisten Fälle, bei denen die Erreger von Hepatitis A, B, C, D und E als Ursache ausgeschlossen wurden, traten laut WHO in Europa auf. Die ersten Fälle waren in Großbritannien beobachtet worden, weitere gab es in anderen europäischen Ländern wie Deutschland, aber auch in Israel und Japan. Die Hepatitis-Erkrankungen traten bei Kindern im Alter von einem Monat bis 16 Jahren auf und äußerten sich durch Symptome wie Gelbsucht, Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Betroffen waren jedoch vor allem Kinder unter zehn Jahren, am häufigsten erkrankten Kinder unter fünf Jahren. Mehreren Kindern musste eine neue Leber transplantiert werden.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC prüft als «Arbeitshypothese» einen möglichen Zusammenhang mit Adenoviren – weit verbreiteten Viren, die normalerweise nur leichte Erkrankungen auslösen. Es gibt mehr als 50 Typen dieser Viren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Die meisten dieser Erreger verursachen Erkältungen, manche lösen aber andere Beschwerden aus. Am Freitag erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC zu Fällen im Bundesstaat Alabama, sie gehe derzeit davon aus, dass das Adenovirus 41 «die Ursache für die gemeldeten Fälle sein könnte». Aber auch andere Ursachen wie Umweltfaktoren würden noch untersucht. Das Adenovirus 41 ist als Erreger von Magen-Darm-Entzündungen bei Kindern bekannt.

(mc/AFP)

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