Fußballturnier in Frankfurt: Zeuge berichtet über tödliche Prügelei – 16-Jähriger aus Metz in Haft

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Fußballturnier in FrankfurtZeuge berichtet über tödliche Prügelei – 16-Jähriger aus Metz in Haft

FRANKFURT/METZ – Ein 15-jähriger Fußballspieler aus Berlin ist am Mittwoch an den Folgen einer Auseinandersetzung nach einem Fußballspiel in Frankfurt verstorben. Ein Augenzeuge verrät gegenüber L'essentiel, was am Sonntag passiert ist.

Thomas Holzer
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Thomas Holzer
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Der mutmaßliche Täter war Teil des «FC Metz Performance Program».

DR

Bei dem Jugend-Fußballturnier «Germany Cup 2023» ist es am vergangenen Pfingstsonntag zu einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen einem Spieler des «FC Metz Performance Program» und dem JFC Berlin gekommen. Das Spiel war bereits von enormen Spannungen geprägt, die sich nach Abpfiff intensivierten. Ein Angehöriger eines Metzer Spielers hat sich bei L'essentiel gemeldet, um seine Sicht des Vorfalls zu schildern.

«Was ich gesehen habe, ist, dass die Spieler von Metz ständig angegriffen wurden. Und es handelte sich nicht um kleine Fußballfouls. Die Trainer von Metz hatten ihre Spieler angewiesen, nicht zu reagieren. Sie haben sich tadellos verhalten», erklärt der Zeuge. Unter den Anfeindungen seien auch rassistische Bemerkungen gewesen. Nach dem 1:0-Sieg der Berliner gingen die Streitigkeiten dann weiter.

Paul wäre im Herbst 16 Jahre alt geworden.

Paul wäre im Herbst 16 Jahre alt geworden.

BFC Dynamo

Der Zeuge beschreibt, wie «ein Metzer Spieler von mehreren Deutschen zu Boden geschlagen wurde». Deutschen Medien zufolge soll der mutmaßliche Täter, ein 16-jähriger Metzer, zuerst einem anderen Spieler ins Gesicht geschlagen haben, bevor er auf das 15-jährige Opfer losging. Letzterer konnte sich anschließend befreien und weglaufen. Der mutmaßliche Angreifer habe ihn jedoch eingeholt, bevor er ihm von hinten einen heftigen Schlag gegen den Kopf versetzte.

«Der Jugendliche ging nach einigen Minuten zu Boden. Ein Trainer aus Metz hatte ihn bereits in die stabile Seitenlage gebracht, bevor sich sein Trainer weiter um ihn kümmerte», so weitere Beobachtungen. Zuerst sei man von einem epileptischen Anfall ausgegangen. Doch als die Rettungskräfte ankamen und mit den Wiederbelebungsmaßnahmen anfingen, wurde den Eltern schnell klar, dass die Situation viel ernster sei.

Autopsie wird durchgeführt

Das Opfer wurde mit schwersten Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht, bevor es am Dienstag für hirntot und am Mittwoch, nach Spenderorgan-Entnahme, für tot erklärt wurde. Teams und Mitarbeiter wurden nach der Tat über mehrere Stunden verhört. Die ersten Ermittlungen führten zur Festnahme des Spielers aus Metz und zu seiner Inhaftierung. Der FC Metz zeigte sich am Dienstag «zutiefst schockiert».

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