Euro-RaumZinsen bleiben auf Rekordtief
Die Europäische Zentralbank hält die Zinsen im Euro-Raum tief: Obwohl die Sorge über ein wieder zunimmt, sahen die Währungshüter am Donnerstag von weiteren Zinsschritten ab.

Der Leitzins bleibt damit bei 1,0 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.
Nach ihrer jüngsten Geldflut sehen die Währungshüter Politik und Banken am Zug. Im Dezember und Februar hatte die EZB den Banken extrem billiges Geld für bis zu drei Jahre angeboten. Die Institute liehen sich insgesamt gut eine Billion Euro. Notenbank-Präsident Mario Draghi mahnte, die Krisenhilfe zu Reformen zu nutzen.
Spanien kämpft an allen Fronten
Obwohl sich die Lage an den Finanzmärkten wieder zuspitzte, erwarten Volkswirte zunächst keine weiteren Krisenmaßnahmen der EZB. Zumindest aus Deutschland gibt es immer wieder Forderungen nach einem Ende des für die Geldpolitik nicht ungefährlichen Feuerwehreinsatzes.
Mit Spannung wird erwartet, welche Antworten die Währungshüter auf den Problemberg des Gastlandes Spanien haben werden. An der Pressekonferenz am Nachmittag wird auch Spaniens Notenbank-Präsident Miguel Fernández Ordóñez teilnehmen.
Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone kämpft mit Immobilienblase und Bankenkrise, Staatsverschuldung und Arbeitslosigkeit. Gegen die Sparpläne der Regierung formiert sich Widerstand. Aus Sorge vor Krawallen zur EZB-Sitzung zog die Polizei ein Großaufgebot an Beamten zusammen.
(L'essentiel Online/dpa)