Anschlag in MarokkoZwei Luxair-Touristen unter den Verletzten
LUXEMBURG - Zwei Luxair-Touristen aus Metz sind bei dem Terroranschlag in Marrakesch verletzt worden. Vermutlich steckt ein Al-Kaida-Ableger dahinter.

Die beiden Franzosen aus der Gegend von Metz sind unter den 21 Verletzten des Anschlags auf das Touristen-Café «Argana» in Marrakesch. Das bestätigte Luxair-Sprecher Yves Hoffmann gegenüber L'essentiel Online.
Wie schwer ihre Verletzungen sind, ist bisher nicht bekannt. «Wir standen in Telefonkontakt mit den beiden Reisenden im Krankenhaus», so Hoffmann. Sie werden entweder mit Luxair, mit einem französischen oder marrokanischen Flugzeug zurückgeflogen.
Steckt Al-Kaida-Ableger hinter Anschlägen?
Unterdessen verdichten sich die Hinweise auf mögliche Attentäter: Nach Angaben der marokkanischen Regierung soll der nordafrikanische Al-Kaida-Ableger AQMI hinter der Explosion stecken. Die Polizei ermittle in diese Richtung, gehe aber auch Hinweisen auf andere mögliche Urheber nach, sagte Informationsminister Jalid Naciri am Freitag. Noch sei es zu früh, die Hintermänner klar zu benennen. Den von König Mohammed VI. in Gang gesetzten Reformprozess werde der Anschlag nicht stoppen.
Bei dem Attentat auf dem Jamaa el-Fna-Platz waren am Donnerstag 16 Menschen getötet und 21 verletzt worden, die meisten von ihnen Urlauber. Unter den Toten sind nach Informationen aus Paris und Den Haag sechs Franzosen und ein Niederländer. Nach Angaben der örtlichen Behörden starben zudem zwei Kanadier und vier Marokkaner. Unbestätigten Berichten zufolge wurden auch eine schwangere Israelin und ihr aus Marokko stammender Ehemann getötet.
Verdächtiger Rucksack
Unklar ist, ob ein Selbstmordattentäter das Blutbad angerichtet hat. Noch seien nicht alle Leichen identifiziert worden, hieß es in örtlichen Medien. Es sei nicht auszuschließen, dass jemand die Bombe in dem Café platzierte und dann flüchtete. Augenzeugen berichteten von einem verdächtig erscheinenden Einheimischen mit einem Rucksack.
Die Terrororganisation «Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI)» versucht mit Anschlägen, die nordafrikanischen Länder Marokko, Algerien und Tunesien sowie deren Nachbarstaaten zu destabilisieren.
L'essentiel Online mit dpa